Die kultur-identische Bürgschaft – interkulturelle Kompetenz für ein  transkulturelles Miteinander

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Die kultur-identische Bürgschaft – interkulturelle Kompetenz für ein  transkulturelles Miteinander
Resultate einer empirischen Akkulturationsbeobachtung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen
Natalie Drewitz
ISBN: 978-3-942303-90-3
Abstract/Contents (free of charge)
PDF-file download link 15.00 EUR
Printed edition (35.00 EUR) order to RAM-Verlag

Vorwort

Das vorliegende Buch entstammt einer Examensarbeit, verfasst an der Bergischen Universität Wuppertal, die zu betreuen mich die Verfasserin im Jahr 2017 bat. Zu dieser Zeit sah sich Deutschland mit einer bis dahin nie gekannten Flüchtlingswelle konfrontiert. Das herausragende, soziale Engagement der Autorin gebot es ihr, sich der Gruppe der minderjährigen Flüchtlinge anzunehmen. In einer eigens dafür ausgestalteten sozialen Einrichtung betreute Natalie Drewitz diese Gruppe über zwei Jahre sehr intensiv. Ihre besonderen Erfahrungen und Erlebnisse wollte Drewitz wissenschaftlich durchdringen und konzipierte dazu eine empirische Studie, die die Akkulturation und das neue Leben dieser unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge im Aufnahmeland Deutschland analysiert.

Im Zeitraum von 2016 bis 2018 arbeitete Drewitz im Rahmen ihrer Tätigkeit als Projektleiterin und darüber hinaus durch Recherchen in Bibliotheken und Datenbanken intensiv – immer mit dem Ziel, mit ihren Erkenntnissen einen positiven Beitrag für eine nachhaltige Integration von minderjährigen Flüchtlingen zu leisten. Eine Online-Befragung von 25 minderjährigen männlichen Flüchtlingen, im Durchschnitt 18 Jahre alt, geben ersten Aufschluss über die Akkulturations-strategien und das Wohlbefinden der jugendlichen Flüchtlinge, die ohne ihre Familien in Deutschland angekommen waren. Natürlich ist es für uns als Aufnahmeland Deutschland überaus interessant zu erfahren, wie sich diese unbegleiteten jungen Männer in ihrer prekären Lebenssituation fühlen, wie sie das Leben in Deutschland wahrnehmen und wie wir sie bestmöglich fördern und integrieren können.

Mit dem von ihr geprägten Begriff der kultur-identischen Bürgschaft schafft Drewitz schließlich sehr kongenial zu Bennetts Developmental Model of Intercultural Sensitivity eine Theorie-Praxis-Verknüpfung. Sie schlägt vor, einem jungen Flüchtling einen Bürgen an die Seite zu stellen, der zwischen den Welten der einen und anderen Kultur vermittelt und die Rolle eines Coachs oder Scouts in verschiedensten Lebenslagen einnimmt. Ein, wie ich finde, vielversprechender Ansatz! Und nun wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Spaß bei der Lektüre!

Prof. Dr. Petra Buchwald
Düsseldorf, den 30.7.2021